Sullivan, Clinton und Broadhead Trail 1779

9. Tag: 11. September 2000 Kutztown/Allentown — Elmira

88 S10 Blazer beladen, Allentown, Pennsylvania 88 S10 Blazer beladen, Allentown, Pennsylvania
88 S10 Blazer beladen, Allentown, Pennsylvania

Ziemlich früh geht es los. Um dreiviertel acht checke ich aus und fahre wieder in Richtung Cracker Barrel. Nachdem es eh auf meiner Strecke liegt, kann ich ruhig versuchen, ob es hier Frühstück gibt. Doch bevor ich dort ankomme, habe ich noch eine unheimliche Begegnung mit einem Reh, das urplötzlich aus dem Gebüsch vor meinen Wagen springt. Glücklicherweise bin ich nicht zu schnell und ich kann noch rechtzeitig bremsen.

Mit ausreichend Adrenalin versorgt komme ich um kurz vor acht beim Cracker Barrel an. Und sie haben tatsächlich Frühstück. Dieses mal gibt es auch keine lange Warteliste und ich erhalte sofort meinen Platz. Das Frühstück ist hervorragend und reichhaltig. Lediglich der Grießbrei zum Frühstück (grit — jetzt weiß ich endlich den englischen Namen dafür) hat mir weniger geschmeckt. Nachdem ich mein Frühstück ausgiebig genossen habe, verlasse ich um dreiviertel neun den Cracker Barrel wieder.

Mein Ziel ist Easton an der Grenze zu New Jersey. Dort begann damals der John Sullivan Trail. Zuerst möchte ich mir das Canal Museum ansehen. Doch leider ist heute Ruhetag. Also fahre ich gleich weiter Richtung Norden. Jetzt geht es richtig durch die Appalachian Hügel. Die sind zwar nicht besonders hoch. Aber zur damaligen Zeit waren diese mit Sicherheit eine Strapaze. Auch wenn man bedenkt, wie dicht bewaldet das ganze Gelände ist. Bei den Cherry Valley Vineyards mache ich einen kleinen Abstecher das Tal entlang. Es geht immer durch dichten Wald. Dann fahre ich weiter auf dem Higwhay 115 bis nach Wilkes–Barre. Dort hatte ich ursprünglich geplant zu übernachten. Aber nachdem meine Besichtigungen ausgefallen sind und ich auf der Strecke schneller als erwartet vorangekommen bin, beschließe ich bis zu meinem nächsten Etappenziel Elmira weiter zu fahren.

Susquehanna Fluß, Pennsylvania Susquehanna Fluß, Pennsylvania
Susquehanna Fluß, Pennsylvania
88 S10 Blazer Backroad, Pennsylvania 88 S10 Blazer Backroad, Pennsylvania
88 S10 Blazer Backroad, Pennsylvania
Backroad, Pennsylvania Backroad, Pennsylvania
Backroad, Pennsylvania

Ich folge jetzt dem Susquehanna River flußaufwärts. Doch bereits kurz nach Wilkes–Barre kommen mir Zweifel, ob die Entscheidung zur Weiterfahrt wirklich richtig war. Erstmalig erreiche ich eine richtige Backroad. Die Schlaglöcher sind wirklich gigantisch und selbst mit meinem Geländewagen fahre ich relativ langsam durch die ganzen Löcher. Wenigstens muß ich jetzt nicht so langsam kriechen, wie mit einer normalen Limousine. Letztes Jahr wäre ich mit meinem Auto wahrscheinlich nicht einmal mehr Schrittgeschwindigkeit gefahren. Aber so komme ich noch ganz gut voran.

Die Strecke ist allerdings nur ein paar Meilen und ich erreiche bald wieder festen Teer unter den Rädern. Weiter geht es entlang den Susquehanna auf teilweise auch sehr kleinen Straßen. Aber nur so bekommt man einen Eindruck, was John Sullivan damals wirklich gesehen hat. Gegen Abend erreiche ich schließlich Sayre/Waverly. Ich versuche, dort ein brauchbares Motel zu finden. Nachdem ich aber nichts nettes entdecke werfe ich noch einen Blick auf meine Karte und die Motelführer. Ich sehe, daß ein Motel 6 in Elmira gar nicht mehr so weit entfernt ist (eine knappe Stunde Autofahrt). Also beschließe ich über den gut ausgebauten Highway, der fast eine Interstate ist, bis nach Elmira zu fahren und dort zu übernachten.

Kurz vor sieben checke ich im Motel 6 ein. Es gibt sogar noch Zimmer, allerdings nur im ersten Stock. Aber besser als gar nichts. An der Rezeption erfrage ich noch ein gutes Lokal zum Abendessen. Nachdem ich angebe, daß ich gerne Steaks esse, bekomme ich den Tipp zu Beemans Country Cooking zu fahren. Das Lokal ist nicht allzu weit (nur ein paar Minuten mit dem Auto) und das Essen soll hervorragend sein. Also probiere ich es gleich aus, nachdem ich meine Sachen auf das Zimmer gebracht habe. Und wirklich — die Leute an der Rezeption haben nicht zu viel versprochen. Das Lokal ist richtig rustikal hergerichtet. Alles sehr großzügig aufgebaut. Und das Essen ist ausgezeichnet. Nur leider ist etwas zu viel Gewürz auf dem Steak. Aber nachdem ich es von der doch etwas starken Gewürzauflage befreit habe, schmeckt es hervorragend.

Gegen viertel nach acht zahle ich und fahre zurück zum Motel. Mittlerweile hat es auch noch richtig zum Regnen angefangen. Na hoffentlich hört der Regen morgen wieder auf. Schließlich steht gleich in der Früh das große Schlachtfeld — das Newton Battlefield — auf dem Programm. Und das möchte ich nicht unbedingt im Regenumhang besuchen…

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: Cracker Barrel, Fogelsville
  • Abendessen: Beemans Country Cooking, Elmira
  • Motel: Motel 6, Elmira
  • Tagesetappe: 272 Meilen