Lewis und Clark Trail zurück 1805 — 1806

19. Tag: 30. August 2001 Missoula — Lincoln

Etwas verspätet checke ich aus dem Motel aus und fahre zum angrenzenden Cracker Barrel. Dort gibt es erst einmal ein kräftiges Frühstück. Um dreiviertel neun zahle ich und starte meinen heutigen Trail. Die Tankstelle kann ich beruhigt auslassen, denn ich bin gestern nur das kurze Stück von Lolo bis Missoula gefahren. Da sollte der Sprit reichen.

Ich folge jetzt den Weg, den Lewis auf seinem Weg zurück eingeschlagen hatte. Zur Erinnerung: Lewis und Clark trennten sich bei Travellers Rest. Lewis sollte die Abkürzung nehmen, die sie von den Indianern erfahren hatten. Dann sollte er den Lauf des Marias River erkunden. Clark indessen sollte über den Gibbons Pass und dann ebenfalls über eine Abkürzung den Continental Divide überqueren.

Ich folge jetzt erst einmal Lewis entlang des Clark Fork. Der Highway 200 folgt dem Flußlauf und damit Lewis’ Weg sehr gut. Bei Miltown geht es dann am Blackfoot River weiter. Schließlich finde ich zwei Stellen, an denen ich dem großen Highway entrinnen kann. Etwa 2 Meilen nach Twin Creeks zweigt die Ninemile Prairie Road nach Norden ab und folgt dem Lauf des Blackfoot River. Zuerst verpasse ich die Abzweigung, weil gerade hier die Straße umgebaut wird. Es dauert eine ganze Weile, bis ich den Irrtum bemerke. Aber auf den zweiten Anlauf finde ich die Abzweigung.

Ninemile Prairie Road, Montana Ninemile Prairie Road, Montana
Ninemile Prairie Road, Montana
Blackfoot Fluß, Ninemile Prairie Road, Montana Blackfoot Fluß, Ninemile Prairie Road, Montana
Blackfoot Fluß, Ninemile Prairie Road, Montana
Whitaker Brücke, Ninemile Prairie Road, Montana Whitaker Brücke, Ninemile Prairie Road, Montana
Whitaker Brücke, Ninemile Prairie Road, Montana
Ninemile Prairie Road, Montana Ninemile Prairie Road, Montana
Ninemile Prairie Road, Montana

Diese Strecke führt immer am Fluß entlang und eröffnet malerische Ausblicke auf den Fluß und die umliegenden Berge. Auch geht es wieder über sehr interessante kleine Brücken über den Blackfoot oder kleineren Zuflüssen.

Nach einer etwas längerer Fahrt treffe ich wieder auf den Highway 200. Ich folge diesem nach Süden, bis ich kurz vor Greenough die Abzweigung zur Sunset Hill Road erreiche.

Brücke über Blackfoot Fluß, Sunset Hill Road, Montana Brücke über Blackfoot Fluß, Sunset Hill Road, Montana
Brücke über Blackfoot Fluß, Sunset Hill Road, Montana

Auf dieser verbringe ich dann die nächsten paar Meilen. Wieder haben die Brückenbauer an mich gedacht und ein paar interessante Konstruktionen auf der Strecke plaziert. Irgendwie faszinieren mich diese Metallkonstruktionen immer wieder!

Highway 200, Montana Highway 200, Montana
Highway 200, Montana
RD110, Montana RD110, Montana
RD110, Montana

Der nächste Abzweig vom Highway 200 ist bei der RD110 möglich. Dieser folge ich etwa eine Stunde über weite Ebenen und kleinere Hügel. Doch plötzlich endet die Straße mit einem Sperrschild — na Klasse, hätte da nicht am Anfang der Straße ein Hinweis sein können?!

Also darf ich die ganze Strecke zurück fahren, da zwischendurch keine Möglichkeit besteht den Highway 200 zu erreichen. Nach einer weiteren knappen Stunde bin ich wieder an dem Punkt, an dem ich vor zwei Stunden schon einmal war. Langsam wird mir die Zeit knapp, zumal ich noch nicht weiß, ob ich mit dem Auto über den Lewis & Clark Pass fahren darf.

Highway 200, Montana Highway 200, Montana
Highway 200, Montana

Gegen vier Uhr nachmittags erreiche ich das kleine Städtchen Lincoln am Highway 200. Dort ist eine Ranger Station des Helena National Forest. Hier möchte ich mich mit einer Karte versorgen um zu sehen, ob der Paß mit dem Auto befahren werden kann. Der Blick auf die Karte enttäuscht mich dann: Hier ist tatsächlich nur der Fußmarsch möglich!

Also beschließe ich, mir in Lincoln ein Motel zu suchen. Hoffentlich finde ich hier auch etwas. Beim ersten Durchfahren des Städtchens ist mir das Three Bears Motel aufgefallen, das einen netten Eindruck macht. Wenn ich auf dem Rückweg nichts besseres entdecke, bleibe ich dort.

Wie ich wieder die Stadt erreiche, ist anscheinend gerade die Schule aus. Aber man merkt, daß es nur ein kleines Städtchen ist. Der Verkehr wird auch nicht schlimmer dadurch. Schließlich bin ich wieder beim Three Bears Motel angelangt und ich sehe mir einmal das Zimmer an. Es ist nett eingerichtet, zwar einfach aber sauber. Lediglich die Dusche rinnt etwas. Aber das ist kein Problem. Ich nehme das Zimmer. Dann lade ich aus und gehe meine Filmaufnahmen durch. Vorher erkundige ich mich noch nach einem guten Ort fürs Abendessen. Es wird mir das Stonewall Steakhouse empfohlen.

Nach der Durchsicht meiner Aufnahmen fahre ich los. Das Steakhouse liegt außerhalb des Ortes nach Westen. Beinahe denke ich schon, ich bin vorbei gefahren. Da sehe ich die Leuchtreklame auf der linken Seite. Es geht auf einer Schotterstraße zu einem Anwesen. Na, da bin ich ja gespannt, was mich hier erwartet. Wie ich ankomme, stehen lediglich zwei alte Trucks vor der Türe. Ich parke daneben und trete ein.

Die Inneneinrichtung überrascht mich dann wirklich. Es ist alles sehr schön hergerichtet. Die Bedienung erzählt mir, daß dieses früher eine Unterkunft für die Holzfäller war. Als diese abgezogen sind, hat man das Gebäude viele Jahre später zu einem Steakhouse mit Bar umgebaut. Ich muß gestehen, der Umbau ist wirklich gelungen. An den Preisen sehe ich dann auch, daß dieses Lokal doch zu den etwas gehobeneren gehört.

Das Steak ist dann wirklich hervorragend und ist definitiv jeden Cent wert. Nur die Bedienung ist etwas langsam. Mit drei besetzten Tischen ist sie schon fast überfordert. Weder ein weiteres Getränk konnte ich bestellen (zum Glück wurde von Haus aus Wasser zusätzlich gebracht) noch gelang es mir, die Rechnung zu bekommen. Erst nach längerer Zeit konnte ich bezahlen. Aber die Kreditkarte dauert auch wieder eine gefühlte Ewigkeit, bis sie durch war. Vielleicht hätte ich doch besser bar bezahlen sollen. Aber mein Bargeld geht langsam zur Neige und ich will etwas kürzer treten, damit ich noch genügend Trink– und Frühstücksgeld dabei habe.

Gegen halb zehn komme ich dann endlich raus. Wie gesagt, das Essen war hervorragend und das Ambiente ebenfalls. Nur die Bedienung war ziemlich langsam. Dann geht es zurück ins Motel. Morgen habe ich einen langen Tag vor mir und ich möchte früh aufstehen.

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: Cracker Barrel, Missoula
  • Abendessen: Stonewall Steakhouse, Lincoln
  • Motel: Three Bears Motel, Lincoln
  • Tagesetappe: 118 Meilen