Lewis und Clark Trail zurück 1805 — 1806

13. Tag: 24. August 2001 Missoula — Lolo Motorway

Heute geht es wirklich los! Eigentlich hätte ich laut Zeitplan schon gegen 7 Uhr losfahren müssen. Aber schließlich habe ich Urlaub und noch einen Tag Reserve. Also schlafe ich lieber aus. Außerdem dauert es ein paar Tage, bis ich wieder in einem bequemen Bett schlafen kann.

Frühstücken werde ich wieder einmal im Cracker Barrel. Letztes Jahr hatte ich zum ersten mal im Osten in einem dieser Ketten gegessen. Damals wußte ich nicht, daß es sich um eine Kette handelt. Aber mittlerweile habe ich diese Restaurants in ganz USA gefunden. Das Essen ist wirklich gut und es gibt eine ungesalzene Butter! Nur mit dem Grießbrei kann ich mich einfach nicht anfreunden…

Gegen 9 Uhr verlasse ich den Cracker Barrel wieder und fahre zum Tanken. Ich fülle auch gleich noch die Reservekanister auf. Ich habe zwei mal fünf Gallonen für das Auto und einen kleinen ein Gallonen Reservekanister für meinen Campingkocher. Leider habe ich beim Tanken nicht aufgepaßt. Die Tankstelle in der Nähe des Motels liegt direkt an der Interstate und damit etwa 10 Cent pro Gallone über dem eiegntlichen Preis. Aber man lernt ja nie aus…

Schild Lolo Trail, Lolo, Montana Schild Lolo Trail, Lolo, Montana
Schild Lolo Trail, Lolo, Montana
Straßensperre Forststraße FR369, Idaho Straßensperre Forststraße FR369, Idaho
Straßensperre Forststraße FR369, Idaho

Gegen halb zehn geht es dann wirklich los. Zuerst muß ich wieder durch die Stadt bis zum Highway 93. Dann geht es nach Süden bis Lolo. Dort zweigt der Highway 12 nach Westen ab. Die Forest Road 699 startet bereits auf der Montana–Seite. Diese führt relativ nah entlang dem Weg, den Lewis und Clark auf ihrem Weg nach Westen eingeschlagen hatten. Doch bevor ich den Paß und die Grenze zu Idaho erreiche, ist die Straße gesperrt. Nur gut, daß am Anfang der Straße nichts davon zu sehen war. Also darf ich erst einmal eine knappe Stunde zurück zum Highway 12 fahren, um diesen abermals bis zum Lolo Paß zu folgen.

Forststraße FR369, Idaho Forststraße FR369, Idaho
Forststraße FR369, Idaho
Forststraße FR369, Idaho Forststraße FR369, Idaho
Forststraße FR369, Idaho
Forststraße FR369, Idaho Forststraße FR369, Idaho
Forststraße FR369, Idaho
Forststraße FR368, Idaho Forststraße FR368, Idaho
Forststraße FR368, Idaho
Forststraße FR368, Idaho Forststraße FR368, Idaho
Forststraße FR368, Idaho
Forststraße FR368, Idaho Forststraße FR368, Idaho
Forststraße FR368, Idaho
Forststraße FR368, Idaho Forststraße FR368, Idaho
Forststraße FR368, Idaho

Bis zur Forest Road 369 muß ich noch auf dem Highway 12 bleiben. Dann kann ich wieder auf die Forststraßen ausweichen. Allerdings ist es hier auf dem Stück südlich des Highway 12 schwer, dem richtigen Lewis & Clark Trail zu folgen. Nachdem ich ein kurzes Stück auf ihren Wegen unterwegs war, muß ich einen riesigen Umweg von einigen Meilen auf mich nehmen, bis ich wieder auf ihren Weg treffe. Dann geht es auf Forststraßen bis zum Highway 12.

Ich passiere wieder die Ranger Station. Aber ich weiß nicht genau, wieviel Sprit mein Fahrzeug im Gelände braucht und so beschließe ich sicherheitshalber hier an der einsamen Tankstelle zu tanken. Der Preis ist ca. 20 Cent pro Gallone über dem normalen Preis. Aber ich möchte lieber auf Nummer sicher gehen. Zu meiner Überraschung gehen nur etwa 5 Gallonen in den Tank.

Der alte Mann, der hier kassiert, betreibt auch gleich noch einen Souvenirladen. Ich bin weniger interessiert an den Souvenirs als vielmehr an ein paar Ansichtskarten. Ich hoffe, ich habe Abends am Lagerfeuer etwas Zeit ein paar Karten zu schreiben.

Forststraße FR568, Idaho Forststraße FR568, Idaho
Forststraße FR568, Idaho

Nachdem ich gestern bereits auf den Forststraßen dem Aufstieg von Lewis & Clark gefolgt bin, fahre ich jetzt die Forest Road 568 bis zum Lolo Motorway. Man merkt deutlich, daß dies nicht der Weg ist, der normalerweise zum Aufstieg empfohlen wird. Die Straße ist teilweise in recht schlechtem Zustand. Und an einer Stelle ist ein etwas steilerer Sandhügel. Bevor ich noch steckenbleibe beschließe ich, erstmalig den Vierradantrieb auszuprobieren. Man merkt deutlich, wie dieser kräftig zupackt. Den Sandhügel erklimme ich ohne Probleme, obwohl der Wagen keine Differentialsperre besitzt. Das hätte ich dem Wagen und den normalen Straßenreifen gar nicht zugetraut.

Schild Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho Schild Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho
Schild Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho

Bald erreiche ich den Papoose Saddle. Hier beginnt der eigentliche Lolo Trail bzw. Lolo Motorway. Ein Warnhinweis sagt einem noch, daß ab hier keine Trailer gestattet sind. Dann geht es auf den Trail, der mich die nächsten Tage begleiten wird. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend. Man fährt einmal durch Wald, dann wieder über freiere Stellen, oft entlang eines Berghangs. Hier hat man meist die beste Aussicht auf die umliegenden Berge. Spätestens bei diesem Anblick hat sich die Investition in dieses Fahrzeug gelohnt.

Rex und Mark, Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho Rex und Mark, Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho
Rex und Mark, Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho

Eigentlich wollte ich an diesem Tag bis zum Snowbank Camp fahren. Aber die Zeit vergeht wie im Flug und auf diesen Straßen will man einfach nicht schnell fahren. Gegen fünf treffe ich auf zwei Radfahrer, Rex und Mark, aus Kansas City. Diese folgen dem gesamten Lewis & Clark Trail auf dem Fahrrad und waren für ein Interview schon einmal im Fernsehen! Allerdings haben sie nicht ihre Arbeit gekündigt, und so müssen sie den Trail auf mehrere Jahre verteilt in ein bis zwei Wochen Häppchen folgen. Gestartet sind sie ebenfalls vor zwei Jahren, wie ich damals mit dem Leihwagen. Wenn ich mir vorstelle, das alles mit dem Fahrrad zu fahren, dann kann ich nur meinen Hut vor diesen Beiden ziehen!

Trotzdem haben sie die Strapazen und Anstrengungen des Lolo Motorways unterschätzt. Wie ich sie treffe, sind sie total erschöpft. Zumal einer von Ihnen schwer gestürzt ist und sich verletzt hat. Auch ihr Wasservorrat ist ziemlich niedrig. Ich gebe ihnen Wasser aus meinem reichlichen Vorrat, das sie dankend annehmen. Trotzdem wollen sie am nächsten Tag umkehren und auf dem gleichen Weg zurück fahren. Laut den Informationen, die sie hatten, sollte der Weg noch beschwerlicher werden. Und ohne Wasserquellen in Aussicht wird es zu riskant.

Der Platz, an dem sie heute campen wollten, ist nur eine der kleinen Ausweichen am Lolo Motorway. Aber es ist zu spät um viel weiter zu fahren. Wir vereinbaren, daß, wenn ich innerhalb der nächsten halben Meile einen guten Platz zum Campen finde, noch einmal umkehre und ihnen Bescheid gebe. Ansonsten bleiben sie hier und fahren morgen wieder zurück.

Bei meiner Abfahrt bin ich skeptisch, ob innerhalb dieser kurzen Distanz noch ein Platz zum Campen zu finden ist. Und tatsächlich fahre ich noch mehr als eine halbe Stunde, bis ich einen wirklich brauchbaren Platz für mein erstes Camp erreiche. Es ist die Verbindung des Trails 13 mit dem Lolo Motorway.

Erster Zeltplatz am Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho Erster Zeltplatz am Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho
Erster Zeltplatz am Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho

Ich fange an, erstmalig mein Zelt aufzubauen. Ich hatte es schon einmal im Haus von David ausprobiert. Aber jetzt hier draußen und noch dazu vor laufender Kamera ist es doch etwas anderes. Und prompt läuft etwas schief. Aber schließlich bringe ich das Zelt doch zusammen und ich kann mich langsam meinem Lagerfeuer widmen. Vorher plaziere ich noch meinen Wasserkanister günstig, um diesen als Wasserhahn zum Händewaschen verwenden zu können.

Erster Zeltplatz am Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho Erster Zeltplatz am Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho
Erster Zeltplatz am Lolo Motorway, Forststraße FR500, Idaho

Dann sammle ich Holz für mein Lagerfeuer. Ein dicker angekohlter Baumstumpf liegt auch hier, den ich später in das Feuer legen werde. Das Anzünden klappt dann ohne Probleme. Als nächstes geht es zum Campingkocher. Hier habe ich noch etwas Probleme mit den Einstellungen. Aber schließlich bekomme ich auch hier eine vernünftige Einstellung zustande.

Aus meinem Auto hole ich das Campinggeschirr. Ich beschließe, heute die Ravioli zu vernichten. Gut daß ich auch an den Dosenöffner im Wal Markt gedacht hatte!

Während das Essen im Topf warm wird, mache ich noch einige Aufnahmen der untergehenden Sonne. Dazwischen muß ich immer wieder Feuerholz nachlegen. Es ist schon erstaunlich, wie schnell so ein trockener Ast verbrannt ist. Wenn man selbst einmal ein Feuer gestartet hat, dann kann man sehr leicht verstehen, wie sich so ein Feuer rasend schnell ausbreiten kann. Deshalb habe ich auch den Platz um die Feuerstelle von allem trockenen Holz gesäubert.

Wie ich mit dem Essen fertig bin, wird es fast schon dunkel. Die Zeit reicht mir gerade noch zum Abspülen, dann wird es Nacht. Aber ich bin auch schon ziemlich müde, und so lösche ich das Feuer. Der dicke Baumstumpf braucht schon einiges an Wasser, bis er wirklich aus ist. Bei meinem nächsten Feuer werde ich so ein Riesenteil bestimmt nicht wieder in das Feuer legen. Aber schließlich lernt man noch…

Gegen 3 Uhr wache ich dann mitten in der Nacht auf. Es hat extrem abgekühlt und ich fange langsam zum Frieren an. Ich mache meinen Schlafsack so dicht wie möglich und schlafe nach einger Zeit auch wieder ein.

  • Besichtigungen
  • Papoose Saddle
  • Allgemein
  • Frühstück: Cracker Barrel, Missoula
  • Abendessen: Camping, Lolo Motorway
  • Motel: Erster Zeltplatz, Lolo Motorway
  • Tagesetappe: 114 Meilen