Lewis und Clark Trail zurück 1805 — 1806

12. Tag: 23. August 2001 Whitehall — Missoula

Jetzt geht es zu meiner letzten Etappe. Als guter Platz zum Frühstücken wird mir die Tankstelle nebenan empfohlen. Angegliedert daran ist auch das Lucky Lil’s Casino. Wie ich den Raum betrete, finde ich gerade noch einen kleinen freien Tisch zum Frühstücken. Noch einmal Glück gehabt!

Die Bedienung schleudert total und so nehme ich ihr die etwas verspätete Bedienung auch nicht übel. Ich frühstücke wieder meinen Standard (Ei, Schinken, Toast). Anschließend geht es gleich zum Tanken. Das letzte Stück nach Missoula sind nur gute 150 Meilen.

Schild Traveller’s Rest, Lolo, Montana Schild Traveller’s Rest, Lolo, Montana
Schild Traveller’s Rest, Lolo, Montana

Kurz nach Mittag komme ich dort an. Leider kann ich noch nicht im Motel 6 einchecken. Ich reserviere lediglich mein Zimmer, da ich mich noch bei der Ranger Station bezüglich des Straßenzustandes erkundigen will. Wenn mir dann noch genügend Zeit bleibt möchte ich den Forststraßen folgen, die dem beschwerlichen Aufstieg von Lewis & Clark aus dem Lochsa Tal folgen. Leider kann man auf diesen nicht bis zum Lolo Motorway fahren. Deshalb muß ich dann wieder zurück auf den Highway 12 und über einen anderen Weg den Motorway erreichen. Somit bietet sich diese Etappe geradezu als Nachmittagsetappe an.

Aber zuerst fahre ich zur Ranger Station. Diese liegt nach dem Lolo Paß nahe am Highway 12. Als ich den Paß überquere bin ich ziemlich überrascht: Dort wo vor zwei Jahren ein Tourist Infomation Center war ist nur noch eine riesige Baustelle. Aus meinem Plan hier ein paar Postkarten zu bekommen wird wohl nichts. Also fahre ich direkt zur Ranger Station. Hier ist nicht viel los. Ein paar Bauarbeiter bessern gerade das Dach aus. Auf meine vorsichtige Frage, ob ich denn hier gefahrlos in das Gebäude gehen kann, meint der Arbeiter am Boden nur: „Kein Problem.”

Forststraße FR5621, Idaho Forststraße FR5621, Idaho
Forststraße FR5621, Idaho

Im Informationsbereich ist der Mitarbeiter gerade mit einem Telefongespräch beschäftigt. Also sehe ich mir in der Zwischenzeit die Prospekte an. Außer mir ist hier keiner. Nachdem er eingehängt hat erkundige ich mich nach dem Straßenzustand. Zuerst war ihm nicht so ganz klar, was ich damit meinte (obwohl die Webseiten einem das regelmäßig empfehlen). Er meint nur, daß ein Fahrzeug mit hoher Bodenfreiheit nötig ist. Als er mein Auto vom Fenster aus sieht, meint er nur: „Perfekt!”

Forststraße FR5620, Idaho Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho

Na dann hoffen wir einmal, daß alles klappt. Ich unterhalte mich noch eine Weile mit ihm und erfahre, daß er den Motorway noch nie gefahren ist. Er lebte und arbeitete bis letztes Jahr im Nine Mile District, das etwas weiter nördlich ist. Ich verspreche ihm, auf meinem Rückweg kurz noch einmal vorbei zu schauen. Beim Abschied erzählt er mir noch, daß er normalerweise nicht hier im Empfangsbüro arbeitet, sondern ein Büro im Gebäude hat. Ich soll aber einfach nach Rex fragen. Auf jeden Fall war er ein netter Kerl. Ich werde auf jeden Fall beim Rückweg vorbei schauen und vielleicht ergibt sich ja ein längerer Kontakt.

Forststraße FR5620, Idaho Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho

Aber jetzt geht es zuerst auf den Lewis & Clark Trail. Beim Wendover Campground beginnt die Forststraße, auf der ich dem Aufstieg folgen möchte. Zuerst geht es noch relativ flach voran. Doch schon bald beginnt der steile Aufstieg. Wenn man diesem Weg vor 200 Jahren gefolgt wäre, dann hätte man hier nicht einmal einen Trampelpfad gehabt. Nur dichtesten Wald und Unterholz. Wenn ich mir die Landschaft ansehe ist es mir ein Rätsel wie die Expedition hier damals mit ihren Pferden durchgekommen ist.

Als ich dann aus dem dichten Wald herauskomme bietet sich mir ein malerischer Ausblick über die Bitterroots. Natürlich folge ich wieder einmal nicht den Hauptforststraßen, sondern auch einigen kleineren. Dort sieht man deutlich anhand des Graswuchses auf der Straße, daß nur wenige Leute hier gefahren sind.

Forststraße FR5620, Idaho Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho

Bei meinem Aufstieg hatte ich noch einige Forstarbeiter getroffen und mich ein bißchen mit ihnen unterhalten. Aber auf diesen Straßen ist dann wirklich niemand mehr — nur malerische Natur.

Forststraße FR5620, Idaho Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho Forststraße FR5620, Idaho
Forststraße FR5620, Idaho

Auch auf meinem Weg zurück zum Highway 12 begegne ich keiner Menschenseele mehr. Erst als ich den Higwhay erreiche, wird es wieder etwas belebter. Mittlerweile ist es schon nach fünf Uhr und ich bin froh, daß ich eine Reservierung für mein Motel habe.

Kurz vor halb sieben erreiche ich dann das Motel 6. Das Reservieren hat ohne Probleme geklappt und ich checke ein. Nachdem ich alles auf mein Zimmer gebracht habe fahre ich zuerst zum Wal Mart um meine Lebensmittel zu vervollständigen. Mir fehlt noch Kaffee, Brot, Marmelade und ein paar Kleinigkeiten. Außerdem möchte ich noch etwas Obst mitnehmen. Auch ein fertiger gemischter Salat wandert in meinen Einkaufswagen. Irgendwie freue ich mich schon richtig aufs Zelten. Gegen acht Uhr habe ich dann alles beisammen und verlasse den Wal Mart.

Dann fahre ich weiter zum Outback Steakhouse. Dies wird mein letztes Steak für die nächsten Tage. Also möchte ich es besonders genießen. Leider gibt es keinen Platz in einem Booth, aber in der Lounge ist noch Platz. Dies sind kleine Zweiertische mit einem Barhocker. Aber für mich allein ist das ausreichend. Und die Bedienung (ich glaube ihr Name war Katie) ist spitze. Sie hat wirklich viel zu tun, aber trotzdem bewältigt sie das Ganze mit einer Leichtigkeit, die mich fasziniert. Sonst muß ich oft nach einer zweiten Cola fragen. Bei ihr landet die nächste Cola gleich unaufgefordert am Tisch! Sollte jemand einmal hier zu Abend Essen, kann ich ihm diese Bedienung nur wärmstens empfehlen!

Gegen halb zehn verlasse ich, wie immer gut gesättigt, das Outback. Ich fahre zurück ins Motel, werfe noch einen kurzen Blick auf den Wetterbericht und falle müde ins Bett. Ich bin ja gepsannt, was mich erwartet. Jedenfalls ist das Wetter für die nächsten Tage hervorragend und das ist vorerst einmal die Hauptsache…

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: Lucky Lil’s Casino, Whitehall
  • Abendessen: Outback Steakhouse, Missoula
  • Motel: Motel 6, Missoula
  • Tagesetappe: 403 Meilen