Erster Jedediah Smith Trail 1822 — 1824
10. Tag: 25. August 2009 Columbus — Kansas City


Karte Columbus nach Kansas City
Heute wache ich um viertel nach sieben auf. Ich bin auch ein paar Mal nachts wach geworden, aber gleich wieder eingeschlafen. Ich dusche und packe meine Sachen zusammen. Dann fahre ich los. Da es pressiert, prüfe ich nicht mehr ob Öl und Luft alles okay ist. Das mache ich morgen, da habe ich etwas mehr Zeit.
Zum Frühstücken plane ich ins Cracker Barrel an der Interstate 70 zu fahren. Aber auf dem Weg dorthin komme ich an einem Bob Evans vorbei und disponiere um. Da ist gar nicht so viel los. Ich bekomme recht flott mein Frühstück und auch der Kaffeeservice stimmt. Zumindest springt einmal die Bedienung an der Theke ein und bringt mir Kaffee — den sie im Eifer des Gefechts gleich über die Tasse hinaus kippt.


Interstate 70, Ohio
Gegen halb zehn bezahle ich und fahre zum Tanken. Dann geht es los, auf zu den gut 1000km nach Kansas City! Schließlich will ich nach den vielen Jahren Rex und Mark wiedersehen.


Interstate 70, Staatsgrenze Ohio & Indiana
Aber mein Vorankommen wird durch endlose Baustellen stark reduziert.


Interstate 70, Indianapolis, Indiana


Interstate 465, Indianapolis, Indiana


Interstate 70, Indianapolis, Indiana
Das einzig angenehme ist, dass es nicht regnet, sondern schönes Wetter ist. In der Früh war es mit gut 20°C noch recht angenehm.
Meinen ersten Tankstopp lege ich in Terre Haute ein. Kurz vor zwei geht es weiter. Da es an der Tankstelle extrem zugeht, verschiebe ich meine Pinkelpause und kurzes Essen auf später. Gleich nach der Grenze zu Illinois mache ich einen Stopp am Welcome Center. Dort rufe ich Rex an, um ihm zu sagen, dass ich auf dem Weg bin. Leider erwische ich nur die Mailbox. Ich hinterlasse ihm eine Nachricht, dann fahre ich weiter.


Interstate 70, Staatsgrenze Indiana & Illinois


Interstate 70, Illinois
Jetzt wird der Verkehr endlich weniger und auch die Baustellen sind fast vorbei. So komme ich recht zügig voran.


Interstate 70, Effingham, Illinois


Interstate 70/57, Effingham, Illinois


Interstate 70/57, Effingham, Illinois


Interstate 70/57, Effingham, Illinois
Auf dem CB Funk höre ich wieder mal, wie ich für die Polizei gehalten werde. Und auch fast jeder, der mich überholt, bremst erstmal wegen meinem ganzen Setup im Auto. Das nervt irgendwann auch. Da werde ich mir doch mal Aufkleber designen müssen, damit die Leute wissen, woran sie mit mir sind.


Interstate 270, Chain of Rocks Canal, Illinois


Interstate 270, Illinois


Interstate 270, Staatsgrenze Illinois & Missouri


Interstate 270, St. Louis, Missouri


Interstate 70, Missouri River, St. Louis, Missouri
Mittlerweile hat die Temperatur fast 35°C erreicht und es wird richtig warm. Aber ich lasse mal das Fenster zu, weil ich mich nicht eingeschmiert habe und mir dazu die Zeit fehlt. Gegen vier Uhr (ich habe jetzt eine Stunde beim Überqueren der Zeitzone zu Illinois gewonnen) erreiche ich St. Louis.
Über den Mississippi und Missouri geht es noch recht flüssig, nur etwas dickerer Verkehr, wie er für so eine Großstadt üblich ist. Aber dann auf der Interstate 70 stehen wir plötzlich fast. Das ist wieder der berühmte Stau aus dem Nichts, kein Unfall, gar nichts, nur zu abruptes Abbremsen, weil die alle zu dicht auffahren. So geht es etliche Meilen nur noch stockend voran.


Interstate 70, Missouri


Interstate 70, Missouri River, Missouri


Interstate 70, Missouri River, Missouri


Interstate 70, Missouri
Aber schließlich lasse ich auch das hinter mir und erreiche gegen halb fünf Warrenton, wo ich den letzten Tankstopp einlege. Langsam kommen mir Zweifel, ob ich es bis Kansas City schaffe. Ich rufe nochmal Rex an, aber es geht wieder nur die Mailbox ran. Also frage ich ihn, wie er das Treffen geplant hat. Ich dachte ja an Essen gehen. Aber wenn er dazu keine Zeit hat, dann rentiert es sich nicht. Ich bitte ihn, mich zurückzurufen, weil ich sonst nicht bis Kansas City fahren brauche.
Während der Fahrt überlege ich, wo ich evtl. den Stopp einlegen soll. Zuerst denke ich an Columbia. Aber das wäre zu früh. Also weiter und vielleicht bis Independence fahren. Aber von da ist es auch nur noch eine Stunde und so wie es aussieht müsste ich es bis acht Uhr schaffen. Von Rex kam noch kein Anruf, also starte ich durch.


Sonnenuntergang Interstate 70, Kansas City, Missouri


Sonnenuntergang Interstate 70, Kansas City, Missouri


Sonnenuntergang Interstate 70/670, Kansas City, Missouri


Interstate 35, Kansas City, Staatsgrenze Missouri & Kansas
Und ich komme tatsächlich kurz vor acht an. Eigentlich will ich ja im Knights Inn übernachten. Aber ich fahre um den ganzen Block herum und finde die Rezeption nicht! Das nervt mich jetzt ziemlich an und so beschließe ich, doch zum Motel 6 zu fahren. Ich habe einfach keine Lust, hier lange zu suchen.
Dort bekomme ich ein Zimmer im ersten Stock, was bei dem Motel sowieso egal ist. Hier ist das Parken das Übelste, was ich gesehen habe und deshalb wollte ich hier eigentlich nicht mehr absteigen. Auf der Fahrt vom Knights Inn zum Motel 6 habe ich dann die Rezeption entdeckt, wollte jetzt aber auch nicht mehr umdrehen.
Beim Motel 6 bin ich der zweite in der Reihe. Ich werde nett von Caroline am Empfang bedient. Zum Ausladen finde ich noch einen Parkplatz in der Nähe der Treppe. Dann brauche ich wenigstens hier nicht weit schleppen. Wie ich gerade zusammenräume ruft endlich Rex zurück. Er versucht schnell mal Mark zu erreichen, aber er ist mehr auf Frühstück fixiert. Aber da habe ich weder Zeit noch Lust. Und wenn ich gerade für eine halbe Stunde Frühstück abgefertigt werden soll, dann kann ich da auch darauf verzichten. Schließlich muss ich morgen auch wieder einen vollen Tag fahren.
Ich räume meine Sachen aufs Zimmer, dann ruft er zurück, während ich mich kurz frisch mache. Er hat Mark erreicht, der hat aber keine Zeit. Jetzt bin ich langsam richtig sauer. Mittlerweile bin ich zum dritten Mal versetzt worden, wo ich mir den Allerwertesten aufgerissen habe, um hierher zu kommen. Ich schicke eine etwas deutlichere SMS was ich davon halte und fahre ins Outback.
Dort werde ich dafür um so netter von Kristen bedient. Die ist am Sonntag (vermutlich mit ihrem Mann) aus Michigan hierher gefahren. Von daher kann sie mir gut nachfühlen, wie ich mich nach der langen Fahrt fühle. Ich bestelle mir mein 8 Ounce (225g) Outback Special und zum Salat das spezielle süß–scharfe Tomatendressing. Mal schauen, ob das mein Magen besser verträgt.
Weil ich so einen Durst habe, kippe ich die erste Cola schon fast zum Salat weg. Da ist mein Magen so voll, dass ich kaum mein Steak zwinge. Wie ich mir dann die Rechnung ansehe, sehe ich, dass sie mir keine Cola aufgeschrieben hat. Ich mache sie darauf aufmerksam, aber sie meint, das ist schon okay so. Ist ja nett, werde ich doch glatt eingeladen. Ich frage sie, ob sie aus Michigan kommt und sie bejaht es. Dann frage ich sie, ob sie aus Detroit ist, weil ich dort Freunde habe. Auch das stimmt und Dearborn Heights kennt sie sehr gut. Das finde ich ja witzig! Ich gebe ihr noch meine Visitenkarte und erzähle ihr von meinen Reisen. Das findet sie total interessant. Mal schauen, ob sie etwas schreibt.
So gestärkt geht es zurück ins Motel. Jetzt ist erst mal das Tagebuch an der Reihe. Bei der Gelegenheit versuche ich, ob ich irgendwo ein freies Netz bekomme. Und tatsächlich ist das Days Inn so freundlich mich etwas „Piraterie” betreiben zu lassen. Ich lade aber nur mein Virenupdate herunter. Das Service Pack mache ich, wenn ich dann ein Zimmer mit offiziellem WiFi habe.
Dann geht es an die Filme und Bilder. Es ist elf Uhr, wie ich endlich damit anfangen kann. Das wird heute auch wieder spät. Und morgen muss ich noch die Kabel besorgen. Laptop–Kabel, Rasiererkabel und Firewire. Leider ist aber kein Radio Shack oder Walmart in der Ecke, wo ich frühstücke oder noch ohne Kamera unterwegs bin. Wenn alles aufgebaut ist, möchte ich nicht wirklich einkaufen gehen.
Gegen halb eins bin ich endlich mit allem fertig. Da es doch ganz schön laut ist hier, werde ich wohl doch mit meinen Stöpseln schlafen gehen…
Der nächste Tag ist in Vorbereitung…
- Besichtigungen
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- Allgemein
- Frühstück: Bob Evans, Columbus
- Abendessen: Outback Steakhouse, Kansas City
- Motel: Motel 6, Kansas City
- Tagesetappe: 682 Meilen