Zebulon Montgomery Pike Trail zum Ursprung des Mississippi 1805 — 1806

26. Tag: 5. September 2002 Winona — Minneapolis

Auch heute frühstücke ich wieder im „Prime Steak’n’Cake”. Das Frühstück ist, wie gestern, hervorragend. Um kurz nach neun bezahle ich und fahre zum Tanken. Gegen halb zehn geht es dann auf zur nächsten Etappe.

Mississippi River, Highway 43, Minnesota Mississippi River, Highway 43, Minnesota
Mississippi River, Highway 43, Minnesota

Zuerst geht es wieder mittels des Highway 43 über den Mississippi und dann auf dem Highway 35 nach Nordwesten.

Es geht durch Fountain City, in dessen Umgebung Pike am 14. September 1805 übernachtete.

Nachdem ich den Merrick State Park passiert habe, biege ich auf die Indian Creek Rd ein, um weiter dem Flusslauf zu folgen. Doch es liegt ein großes Sumpfgebiet zwischen der Straße und dem Fluss und so sieht man von der Straße aus nicht viel.

Highway 35, Wisconsin Highway 35, Wisconsin
Highway 35, Wisconsin

Erst wie ich auf die County Road OO stoße, komme ich wieder an den Flusslauf heran. Diese führt mich durch das kleine Städtchen Buffalo und schließlich wieder zurück auf den nicht gerade wenig befahrenen Highway 35.

Highway 35, Wisconsin Highway 35, Wisconsin
Highway 35, Wisconsin

Schon bald erreiche ich Alma, in dessen Umgebung Pike am 15. September übernachtete. Langsam nimmt auch die Bewölkung zu. Es sieht so aus, als ob der Wetterbericht mit seiner Regenfront recht haben wird. Aber noch scheint die Sonne.

Lake Pepin, Wisconsin Lake Pepin, Wisconsin
Lake Pepin, Wisconsin
Schild Fort St. Antoine, Lake Pepin, Wisconsin Schild Fort St. Antoine, Lake Pepin, Wisconsin
Schild Fort St. Antoine, Lake Pepin, Wisconsin

Die nächste größere Stadt ist Pepin am Lake Pepin. Dieser See ist der einzig natürlich aufgestaute Teil des Mississippi. Auch zu Pikes Zeiten gab es bereits diesen See. Nachdem ich Pepin passiert habe, sehe ich ein Schild für einen Aussichtspunkt. Da biege ich doch gleich einmal ab. Und tatsächlich hat man hier einen herrlichen Ausblick auf den See mit den bewaldeten Ufersäumen. Zusammen mit dem Wechsel aus Sonne und Wolken gelingen mir hier ein paar schöne Stimmungsbilder.

Schild Maiden Rock, Lake Pepin, Wisconsin Schild Maiden Rock, Lake Pepin, Wisconsin
Schild Maiden Rock, Lake Pepin, Wisconsin
Maiden Rock, Lake Pepin, Wisconsin Maiden Rock, Lake Pepin, Wisconsin
Maiden Rock, Lake Pepin, Wisconsin
Schild Lake Pepin, Wisconsin Schild Lake Pepin, Wisconsin
Schild Lake Pepin, Wisconsin
Lake Pepin, Wisconsin Lake Pepin, Wisconsin
Lake Pepin, Wisconsin

Gerade wie ich meine Sachen wieder ins Auto räume, beginnt es leicht zu tröpfeln. Der dunkle Himmel hat schon so etwas erahnen lassen. Aber der Regen dauert nur kurz, und schon wie ich Maiden Rock erreiche, hat es kurzzeitig zu regnen aufgehört. Legenden von Indianerfrauen, die sich das Leben nahmen, weil sie nicht mit dem Versprochenen zusammenleben wollten, gibt es viele. So auch hier an diesem Maiden Rock. Auch Pike hatte damals bereits von dieser Geschichte erfahren. Heute erinnert eine Gedenktafel an dieses tragische Schicksal.

Schild Bow And Arrow, Highway 35, Wisconsin Schild Bow And Arrow, Highway 35, Wisconsin
Schild Bow And Arrow, Highway 35, Wisconsin
Bow And Arrow, Highway 35, Wisconsin Bow And Arrow, Highway 35, Wisconsin
Bow And Arrow, Highway 35, Wisconsin
Mississippi River, Highway 63, Wisconsin Mississippi River, Highway 63, Wisconsin
Mississippi River, Highway 63, Wisconsin

Gerade bevor der nächste Regenschauer beginnt, habe ich meine Aufnahmen im Kasten. Es geht weiter auf dem Highway 35, bis ich in der Nähe von Red Wing den Highway 63 erreiche. Auf diesem überquere ich wieder den Mississippi und suche mir den Weg zu Barn Bluff, einem Aussichtsfelsen für den Mississippi.

Memorial Park, Red Wing, Minnesota Memorial Park, Red Wing, Minnesota
Memorial Park, Red Wing, Minnesota

Doch ich verfehle ihn und lande im Memorial Park, der ebenfalls auf einem hohen Fels liegt. Es führt eine Straße bis nach oben. Dort hat man eine schöne Aussicht und so bekomme ich doch noch ein paar Aufnahmen zusammen. Der Regen hat sich mittlerweile komplett verzogen und so bin ich nicht alleine hier oben. Auch für die Einheimischen scheint dieser Park ein beliebtes Ziel für die Mittagspause zu sein. Ich suche mir ebenfalls ein ruhiges Plätzchen und verspeise wieder etwas von meinem Obst.

Dann fahre ich den Hügel wieder hinunter und suche noch einmal den Weg zu Barn Bluff. Dieses mal finde ich ihn. Doch auf diesen Felsen führt keine Straße, sondern ein Fußweg. Zuerst geht es eine Treppe hinauf, doch dann geht es wieder über normale, nicht geteerte, Wanderwege. So kehre ich um und ziehe mir meine Turnschuhe an. Jetzt kann es wieder losgehen. Auf dem Weg nach oben geht es durch dicht bewaldete Bereiche und wie üblich bin ich einem Großangriff von Mücken ausgesetzt. Für das kurze Stück wollte ich mich nicht extra einschmieren, doch das war ein Fehler. Auch zieht sich der Weg deutlich länger als erwartet und so kehre ich enttäuscht und im Dauerlauf um. Unten angekommen verstaue ich meine Sachen und setze die Fahrt fort. Für einen dritten Aufstieg reicht mir die Zeit einfach nicht mehr.

Zu allem Überfluss habe ich auch noch eine Mücke im Auto, die mir wahrscheinlich beim Einladen hineingekommen ist. Es kostet mich einige Mühen, diese zu erwischen. Doch nach dem dritten längeren Stopp schaffe ich es dann doch. Ich folge dem Highway 61 aus der Stadt. Kurz nach dem Highway 19 biege ich auf eine Backroad ein. Doch ich komme nicht auf den Weg, dem ich eigentlich folgen wollte. Auch der Weg zu einem Bootsanlegeplatz ist versperrt.

Also folge ich der County 46 Blvd, die mich wieder hoch hinauf auf einen Hügel führt. Vielleicht gibt es ja doch noch eine schöne Aussicht auf den Mississippi. Doch ich werde enttäuscht. Die Schotterpiste führt mich durch eine Ebene und ist zu weit vom Abbruch entfernt.

County 18 Blvd, Minnesota County 18 Blvd, Minnesota
County 18 Blvd, Minnesota

So erreiche ich wieder den Highway 61 und folge diesem bis zum County 18 Blvd. Vor Eggleston sollte hier eine zweite Möglichkeit zum Abzweigen auf meine Backroad sein. Doch auch hier habe ich keinen Erfolg. So geht es auf dem County 18 Blvd weiter auf eine lang ausgedehnte Insel im Mississippi. Auf dieser geht es bis zum nördlichsten Ende, dann bringt mich der County 18 Blvd wieder zurück zum Festland.

Ich biege ab auf den Highway 54 ein und folge diesem bis Hastings. Dort biege ich ab auf den Highway 61 der mich wieder über den Mississippi führt. Der Verkehr hat deutlich zugenommen und man merkt, dass man sich langsam St. Paul bzw. Minneapolis nähert. Der Highway nimmt auch mehr die Form einer kleinen Interstate an.

Highway 10, St. Paul, Minnesota Highway 10, St. Paul, Minnesota
Highway 10, St. Paul, Minnesota

Auf dem Highway 10 bzw. 61 fahre ich weiter, bis ich St. Paul erreiche. Dort will ich auf den Highway 5 abbiegen, der mich direkt zu meinem nächsten Ziel, das Historic Fort Snelling, bringen soll. Aber ich verpasse die Abzweigung und lande auf der Interstate 35 nach Norden.

Bei der nächsten Ausfahrt drehe ich um, verpasse jedoch wiederum die Abfahrt zum Highway 5. Aber die Interstate geht ebenfalls in die richtige Richtung, und so plane ich beim nächsten Kreuzungspunkt mit dem Highway 5 abzuzweigen. Glücklicherweise entdecke ich dieses mal eine entsprechende Beschilderung zum Fort, wenn auch die Wegführung ziemlich verwirrend ist. Irgendwie hat man das Gefühl, dass man sich seinem Ziel kreisend nähert…

Auf dem Parkplatz angekommen, packe ich meine Kamera zusammen und marschiere zum Fort. Nach meinem Plan ist es heute geschlossen, aber vielleicht habe ich doch noch Gelegenheit für ein paar Aufnahmen. Zuerst geht es in ein Interpretative Center. Dort erfahre ich, dass das Fort tatsächlich geschlossen ist. Aber es arbeiten noch Leute darin und vielleicht lassen mich diese hinein. Aber ich soll aufpassen, weil gegen vier oder halb fünf dort Feierabend gemacht wird. Nicht dass ich im Fort eingesperrt werde!

Aber zuerst soll ich mir noch den Film zum Fort ansehen, der wieder einmal nur für mich gestartet wird. In diesem Filmbericht geht es um den ganzen Werdegang des Forts, aufbauend auf eine Erzählung des Kommandanten des Forts. Auch Pike wird erwähnt, wie er damals hier vorbei gekommen ist. Nach dieser wirklich interessanten und gut gemachten Erzählung unterhalte ich mich noch etwas mit der Angestellten. Dann marschiere ich los zum Fort. Im Hintergrund ziehen bereits verdächtig schwarze Wolken auf und ich beeile mich, um ein paar Aufnahmen zu bekommen, bevor das Unwetter hier ist.

Doch gerade wie ich das Gelände zum Fort betreten will, fängt es zum Tröpfeln an. Ich packe schnell meine Kamera in die Tasche und renne im Eilschritt zurück zum Interpretative Center. Mittlerweile fängt es richtig zum Regnen an und ich komme ziemlich triefend an. Nach ein paar Minuten hat der Regen etwas nachgelassen und ich renne das letzte Stück zu meinem Auto. Dort montiere ich wieder meine Kamera auf. Leider habe ich jetzt von dem großen Zusammenfluss mit dem Minnesota River keine einzige Filmaufnahme. Auch die Minnehaha Falls kann ich mir bei dem Wetter schenken.

Ziemlich enttäuscht mache ich mich auf den Weg Richtung Motel. Das heutige Motel 6 liegt ziemlich am Nordende der Stadt. Der einfachste Weg ist zuerst dem Highway 55 zu folgen und dann auf der Interstate 94 weiter nach Norden zu fahren. Kurz nachdem ich losgefahren bin, wird der Regen wieder kräftiger. Weiter entfernt sieht und hört man schon das Gewitter. Ich komme bis zum Highway 55, als das Unwetter mit aller Macht loslegt. Der Regen ist so stark, dass man nur noch langsam voran kommt. Es blitzt und donnert, als ob der Weltuntergang bevorsteht. Sofort bildet sich ein riesiger Stau. Schließlich ist es fünf Uhr und ich bin mitten im Berufsverkehr. Zu allem Überfluss hat auch noch ein Blitzschlag die Ampeln auf dem kompletten Straßenzug des Highway 55 lahmgelegt. Das heftige Unwetter dauert etwa 10 Minuten, bis es von normalem Regen abgelöst wird. Das hat aber gereicht, um teilweise große Seen auf den Straßen entstehen zu lassen.

Langsam geht es weiter bis zur Interstate. Plötzlich höre ich wieder das Piepsen meines CB–Funks. Ich schalte um auf den Wetterkanal und es wird gerade vor einem schweren Gewitter in meiner Gegend gewarnt. Nur gut, dass ich bereits durch bin…

Schleppend langsam geht es bis zur Interstate. Nachdem ich dann endlich das Nadelöhr Auffahrt passiert habe, geht es einigermaßen flott weiter. Ich erreiche gegen viertel nach fünf das Motel 6 ohne weitere Probleme. Sogar im Erdgeschoss bekomme ich noch ein Zimmer. Nachdem ich meine Sachen aufs Zimmer gebracht habe, gehe ich wieder meine Filmaufnahmen durch.

Dann beschließe ich, noch einen Wal Mart aufzusuchen, weil mein Wasservorrat extrem zur Neige geht. Nach Telefonbuch habe ich eine ungefähre Vorstellung, wo dieser sein müsste und so fahre ich los. Doch in den Einkaufszentren, wo ich ihn erwartet hätte, finde ich ihn nicht. Nachdem ich fast eine Stunde gekreist bin und weder ein vernünftiges Lokal noch den Wal Mart gefunden hatte, erinnere ich mich, dass bei der Einfahrt zur Straße zum Motel ein Chi Chi’s war. In meinem ersten Jahr in den USA auf dem Trip von Ost– zur Westküste war ich öfters dort und so beschließe ich es wieder einmal zu versuchen.

Das Lokal ist zwar bereits ziemlich gut gefüllt, aber ich bekomme trotzdem noch einen Platz. Leider keinen mehr am Rand sondern einen kleinen Tisch mitten im Raum. Aber sonst ist nichts mehr frei. Meine Bedienung scheint nicht so die Schnellste zu sein oder sie ist mit der Anzahl der Gäste überfordert. Auf jeden Fall warte ich ziemlich lange auf meine Bestellung, von einem Nachfüllen meiner Cola ganz zu schweigen. Auch das Essen ist nicht so, wie ich es in Erinnerung hatte. Wahrscheinlich bin ich mittlerweile zu sehr von den kleinen unabhängigen mexikanischen Restaurants verwöhnt. Gegen halb neun Uhr zahle ich etwas enttäuscht und fahre zurück zum Motel.

  • Besichtigungen
  • Fort St. Antoine
  • Maiden Rock
  • Lake Pepin
  • Bow And Arrow
  • Memorial Park, Red Wing
  • Fort Snelling
  • Allgemein
  • Frühstück: Prime Steak’n’Cake, Winona
  • Abendessen: Chi Chi’s, Minneapolis
  • Motel: Motel 6, Minneapolis
  • Tagesetappe: 192 Meilen