Zebulon Montgomery Pike Trail zum Ursprung des Mississippi 1805 — 1806

12. Tag: 22. August 2002 Pittsburgh — Terre Haute

Letztes Jahr hatte ich vor meiner Abfahrt nur ein Müsli gefrühstückt und daraufhin ziemliche Kopfschmerzen am Abend bekommen. Für einen ganzen Tag Autofahren mit einer Distanz von mehr als 700km ist das einfach zu wenig. Also mache ich mir heute ein richtiges Frühstück und werfe mir drei Eier in die Pfanne. Zusätzlich esse ich noch Toasts. So gestärkt kann eigentlich nichts mehr schief gehen.

Ich packe meine restlichen Sachen zusammen und verstaue alles im Auto. Mittlerweile habe ich bereits mein System zum Einräumen und so geht das ganze ziemlich flott voran. Als letztes montiere ich meine Kamera. Ich bin wirklich gespannt, wie sich das neue Stativ bewährt. Schließlich hat es sehr viel Geld gekostet.

Ich verabschiede mich von Helen und fahre los. Mir fällt ein, daß ich noch gar nicht mein Wasser eingekauft habe. Also fahre ich zuerst nach Cranberry und zum Wal Mart. Dort schnappe ich meine restlichen Sachen und dann kann es wirklich losgehen.

Die Auffahrt zur Interstate muß ich natürlich gleich filmen. Und da zeigt sich auch schon das erste Problem mit dem Stativ: Durch den hohen Aufbau verstärken sich die Vibrationen des Fahrzeugs ungemein auf die Kamera. Besonders durch die Unwucht meiner Reifen, bedingt durch das lange Stehen, wackelt die Kamera ziemlich stark. Ich befürchte, daß ich so die Aufnahmen nicht vernünftig verwerten kann. Aber ich filme trotzdem die heutige Fahrt. Schließlich kann ich Abends im Motel mir immer noch ein Bild davon machen.

Interstate 70, Staatsgrenze Pennsylvania und West Virginia Interstate 70, Staatsgrenze Pennsylvania und West Virginia
Interstate 70, Staatsgrenze Pennsylvania und West Virginia

Als erstes geht es die Interstate 79 nach Süden bis Washington. Dort biege ich auf die Interstate 70 ab, die mich bis St. Louis begleiten wird. Zuerst überquere ich aber die Staatsgrenze nach West Virginia.

Interstate 70, Staatsgrenze West Virginia und Ohio Interstate 70, Staatsgrenze West Virginia und Ohio
Interstate 70, Staatsgrenze West Virginia und Ohio

Nach kurzer Zeit bin ich dann bereits im Staat Ohio. In Brookville fahre ich zum Tanken. Gegen dreiviertel drei geht es weiter.

Interstate 70, Ohio Interstate 70, Ohio
Interstate 70, Ohio

Beim Fahren kommt mir eine Idee, wie ich das Kamerawackeln minimieren könnte. Zuerst wollte ich etwas kaufen, was ich zwischen Fahrzeughimmel und Kamera klemmen kann, damit diese sich nicht mehr so leicht bewegen kann. Aber das habe ich ja bereits im Auto: Die Sonnenblende!

Ich klemme also meine Kamera mit der Sonnenblende fest und siehe da — die Bilder sind auf einmal tauglich. Nur bei massiven Erschütterungen wackelt jetzt noch die Kamera. Und die Schwenks gehen auch noch, weil ich da den Griff meines Stativs stabilisiere und die Sonnenblende nicht brauche. Sieht fast so aus, als ob ich die Lösung gefunden habe. Ich muß nur heute Abend im Motel mir anschauen, ob die Ergebnisse mit der Sonnenblende wirklich verwertbar sind.

Interstate 70, Staatsgrenze Ohio und Indiana, Ohio Interstate 70, Staatsgrenze Ohio und Indiana, Ohio
Interstate 70, Staatsgrenze Ohio und Indiana, Ohio
Interstate 70, Staatsgrenze Ohio und Indiana, Indiana Interstate 70, Staatsgrenze Ohio und Indiana, Indiana
Interstate 70, Staatsgrenze Ohio und Indiana, Indiana

So erleichtert geht es weiter nach Indiana. Die Strecke ist noch immer identisch zu meinem Weg letztes Jahr, als ich nach Montana gefahren bin. Allerdings nur bis Indianapolis. Dort bin ich letztes Jahr nach Nordwesten abgebogen.

Dieses mal bleibe ich auf der Interstate 70 und fahre lediglich die Umgehung des Stadtkerns. Dann geht es weiter bis kurz vor die Grenze zum nächsten Staat Illionis. Ich verlasse bei Terre Haute die Interstate und fahre zum dortigen Motel 6.

Gegen dreiviertel fünf checke ich ein und bekomme tatsächlich noch ein Zimmer im Erdgeschoß. Es bleibt mir noch genügend Zeit, meinen Film anzuschauen. Wie gehofft, sind die Aufnahmen ab Einsatz der Sonnenblende wirklich brauchbar.

Nachdem ich meine Aufnahmen durchgearbeitet habe, fahre ich zum Wal Mart. Ich möchte gleich noch etwas Wasser mitnehmen. Schließlich habe ich die erste Packung fast vollständig in meiner Kühlbox untergebracht. Auch wollte ich schauen, ob es hier einen Müsliriegel gibt. Zu meiner Freude ist dies ein Wal Mart mit „Food Center”. Dies bedeutet, daß es hier auch frisches Obst gibt. Und so kaufe ich zusätzlich zu meinem Wasser und den Müsliriegeln auch eine Packung Obst, bestehend aus Äpfeln und Orangen.

Auf dem Weg zur Kasse fällt mir ein, daß ich auch noch etwas Gatorade mitnehmen könnte. Das ganze muß ich jetzt noch im Auto verstauen, dann geht es weiter zum Abendessen. Ich hatte gesehen, daß es hier ein Outback Steakhouse gibt und so ist auch dieser Abend gerettet.

Nach kurzem Suchen finde ich den Laden und bestelle mein schon fast standardmäßiges Outback Special mit 12 ounces (ca. 340g)  — genau das richtige nach einem langen Tag. Gegen halb zehn fahre ich zurück ins Motel und gebe noch schnell meine neuen GPS–Koordinaten ein. Morgen geht es weiter nach St. Louis. Heute hatte ich während der ganzen Fahrt strahlenden Sonnenschein. Aber der Wetterbericht für morgen sieht leider nicht so rosig aus. Für Nachmittag sind Gewitter angekündigt, ausgerechnet wenn ich vorhabe nach Downtown St. Louis zu fahren. Aber ich kann nur abwarten…

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: Zu Hause
  • Abendessen: Outback Steakhouse, Terre Haute
  • Motel: Motel 6, Terre Haute
  • Tagesetappe: 463 Meilen