Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Mexiko Teil 1807

35. Tag: 1. November 2003 Navasota  — Natchitoches

Heute beginnt der letzte Tag meines Trails. Als Platz zum Frühstücken wird mir für diese Uhrzeit das Hillary’s Cafe bei der Circle H Tankstelle empfohlen. Auch das ist ein kleines, hauptsächlich von Einheimischen besuchtes Frühstückslokal mit nur ein paar Plätzen. Bedient wird man von einer richtig urtypischen schwarzen „Mom”, die auch urgemütlich arbeitet. Aber irgendwie hat es eine spezielle Atmosphäre. Das Essen ist einwandfrei. Und zum Tanken habe ich auch nicht weit.

Um kurz vor acht geht es wieder los. Zum Glück hat es endlich zum Regnen aufgehört. Es ist zwar noch etwas bewölkt, aber es wird auch langsam wieder wärmer. Zuerst geht es auf dem Highway 105 und 6 aus Navasota und dann weiter zur Ausfahrt des Highway 3090.

Auf diesem geht es weiter zum Highway 244.

Auf dem geht es zum Highway 39 durch Iola.

Vom Highway 39 geht es über den Highway 1372 zum Highway 190 durch Madisonville.

Ein kurzes Stück geht es auf dem großen Highway 190/21 bis zur Abzweigung des Highway 2346 nach Norden. Auf dem geht es zur TX–OSR und weiter zum Highway 579 durch Elwood.

Highway 811, Texas Highway 811, Texas
Highway 811, Texas

Auf teils geteerten Straßen, teils auf Schotterpisten geht es bis nach Guys Stores auf den Highways 579, 1119 und 811.

CR123, Texas CR123, Texas
CR123, Texas
Brücke entfernt auf CR123, Texas Brücke entfernt auf CR123, Texas
Brücke entfernt auf CR123, Texas

Dort führt mich eine Schotterpiste, die CR123, weiter nach Osten. Nach ein paar Meilen wird die Straße deutlich schlechter. Schließlich erreiche ich ein kleines Waldstück, dessen Laub auf der Straße mir verrät, dass hier schon lange niemand gefahren ist. Und nach ein paar Metern ist endgültig Schluss: Hier sind Äste und Sträucher als Straßensperre aufgeschüttet. Zu Fuß sehe ich mir das ganze an und in der Ferne sehe ich warum: Die Straße würde direkt in den Trinity River führen, bei dessen Durchquerung auch Pike schon einige Schwierigkeiten hatte.

Also muss ich umkehren und bis zur Hauptstraße zurückfahren. Auf dem Highway 811 geht es nach Norden, bis ich den großen Highway 7 erreiche.

Highway 7, Crockett, Texas Highway 7, Crockett, Texas
Highway 7, Crockett, Texas

Auf dem geht es recht flott über den Fluss und weiter bis Crockett.

Weiter geht es ein kurzes Stück auf dem Highway 21, dann dem kleineren Highway 3187 weiter bis ich im Davy Crockett National Forest die ersten Schotterpisten erreiche.

Highway 1060, Texas Highway 1060, Texas
Highway 1060, Texas

Auf kleinen Forststraßen geht es durch den Wald. Plötzlich sehe ich, wie auf einer Lichtung zwei Leute mir zuwinken. Zuerst denke ich, die beiden grüßen nur und ich grüße, wie auf den Nebenstraßen üblich, freundlich zurück. Doch im Rückspiegel sehe ich, wie einer auf die Straße geht und mir weiter zuwinkt.

Highway 1170, Texas Highway 1170, Texas
Highway 1170, Texas
Highway 1170, Texas Highway 1170, Texas
Highway 1170, Texas

Also stoppe ich und fahre zurück. Ich stelle den Motor ab und frage, was los ist. Da erfahre ich, dass sie eigentlich auf einen Jäger warten, mit dem zusammen sie etwas erlegen wollten. Nur habe ich nicht ganz verstanden, was es war. Hier schlägt der Südstaaten–Slang voll durch und ich habe meine liebe Not, dem Gespräch zu folgen. Ich erzähle ihnen, dass ich auf den Spuren von Pike wandere. Sie erzählen mir, dass gar nicht weit von hier eine alte spanische Mission sei. Etwas weiter nördlich geht einer der alten spanischen Handelsstraßen vorbei. Ich vermute, dass dies ebenfalls einer der „El Camino Real”, der königlichen Straßen aus der damaligen Zeit, ist.

Wir unterhalten uns noch etwas und ich erfahre, dass ich den nächsten Fluss überqueren kann. Die Brücke ist zwar letztes Jahr abgebrannt, wurde aber wieder neu aufgebaut. Da habe ich ja richtig Glück! Ich verabschiede mich und fahre weiter.

Highway 2829, Texas Highway 2829, Texas
Highway 2829, Texas
Highway 789, Texas Highway 789, Texas
Highway 789, Texas

Und so wie die beiden mir den Weg beschrieben haben, so läuft es auch problemlos weiter. Nur obwohl eine der beiden Brücken neu aufgebaut wurde, sehen beide nicht allzu robust aus. Aber für meinen kleinen Geländewagen sollte die Brücke schon reichen. Hier hatte Pike am 23.6. übernachtet.

Noch ein kurzes Stück und ich lasse die letzte Schotterpiste hinter mir. Ich fahre auf dem kleinen Highway 1911 bis zum Highway 225 nach Osten. Auf diesem erreiche ich Nacogdoches. Hier verbrachte Pike zwei weitere Tage und bereitete alles für seine Heimkehr in die Staaten vor.

Auf dem Highway 21 geht es weiter nach Osten durch San Augustine.

Ebenso durchquere ich Milam auf dem Highway 21.

Highway 21, Sabine River, Texas Highway 21, Sabine River, Texas
Highway 21, Sabine River, Texas
Highway 6, Sabine River, Louisiana Highway 6, Sabine River, Louisiana
Highway 6, Sabine River, Louisiana

Weiter geht es zum Grenzfluss Sabine River. Fluss ist aber hier leicht untertrieben. Die Breite erinnert eher an einen See als an einen Fluss. Ich frage mich, wie Pike damals überhaupt über den Fluss gekommen ist. Heute führt eine mehrere Meilen lange Brücke durch das Sumpfgebiet an den Ufern und über den gesamten Fluss.

Ich erreiche Louisiana und der Highway wird zum Highway 6. 1807 war hier die Grenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika — Pike war wieder zu Hause!

Auf dem Highway 6 folge ich weiter Pikes Spuren durch Many.

Von dort geht es auf dem gleichen Highway durch Robeline bis nach Natchitoches.

Obwohl ich mehr als 250 Meilen unterwegs war, checke ich bereits um halb fünf Uhr ein. Ich bekomme problemlos ein Zimmer im Erdgeschoss. Ich unterhalte mich noch etwas mit der Angestellten. Sie erzählt mir viel von dem Ort und den ganzen Aktivitäten hier und war sichtlich bemüht, mich hier zu einem längeren Aufenthalt zu bewegen. Doch ich muss morgen wieder weiter. Schließlich wartet mein Flug in die Heimat nicht auf mich.

Zum Abendessen empfiehlt sie mir das Mariner’s, das nur ein paar Autominuten entfernt ist — allerdings ist es nicht ganz billig. Aber schließlich ist es mein Abschlussessen und so gönne ich mir etwas besonderes. Aber zuerst gehe ich wieder meine Filmaufnahmen durch. Dann suche ich noch nach einer Ölwechselstation im Telefonbuch und entdecke tatsächlich einen Jiffy Lube.

Ich versuche mein Glück, obwohl es schon etwas spät ist. Aber bei der Gelegenheit kann ich auch gleich noch die Stadt mit erkunden. Wie ich am Jiffy Lube ankomme, haben die natürlich schon zu. Also wieder zurück zum Motel. Das andere Lokal, das mir noch empfohlen wurde, habe ich nicht auf Anhieb gefunden. Also fahre ich gleich zum Mariner’s.

Das scheint wirklich ein „In”–Lokal zu sein. Und wenn man sich die Leute so anschaut, auch etwas für die gehobenere Klasse. Aber ich lasse mich trotzdem auf die Warteliste setzen. Schließlich ist es ein Samstag Abend und da geht wieder jeder zum Essen. Nach einer guten halben Stunde bin ich endlich an der Reihe.

Die Preise halten das, was das Ambiente verspricht. Aber schließlich ist es das Abschiedsessen. Ich gönne mir eine Vorspeise, ein großes Filetsteak und eine Nachspeise, genannt „New Orleans Brot”. Es schmeckt, wie in den USA üblich, ziemlich süß, aber nicht so extrem, wie manche andere Sachen, die ich schon einmal probiert hatte. Also etwas, was man ruhig einmal ausprobieren kann. Um kurz vor neun Uhr bezahle ich und fahre zurück zum Motel. Da hätte ich fast laufen können, aber ich war ja schon mit dem Auto unterwegs…

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: Hillary’s Cafe, Navasota
  • Abendessen: Mariner’s, Natchitoches
  • Motel: Super 8, Natchitoches
  • Tagesetappe: 254 Meilen