Zebulon Montgomery Pike Trail zum Red River, Mexiko Teil 1807

13. Tag: 10. Oktober 2003 Santa Fé — Albuquerque

Nicht weit entfernt vom Motel ist ein Denny’s, in dem ich frühstücke. Dann geht es zum Tanken und um 9 Uhr bin ich abfahrbereit. Mein erstes Ziel ist der „Old La Bajada Trail”.

Highway 284, SantaFé, New Mexico Highway 284, SantaFé, New Mexico
Highway 284, SantaFé, New Mexico
CR56, New Mexico CR56, New Mexico
CR56, New Mexico

Ich folge zuerst dem Highway 284, dann der County Road CR56. Einmal erwische ich die falsche Abzweigung, aber dank GPS merke ich ziemlich schnell, dass ich zu weit ab vom Kurs komme und drehe um.

CR56, Rio Grande, New Mexico CR56, Rio Grande, New Mexico
CR56, Rio Grande, New Mexico

Auf dem Weg liegen die Tsinat Ruins. Doch wie ich zu den Ruinen abbiege, muss ich sehr schnell feststellen, dass ein steiler Felsabbruch mich von den Ruinen getrennt hält. Die sind also nur vom Tal aus erreichbar. Wenigstens mache ich noch ein paar schöne Aufnahmen vom Rio Grande Tal, dann drehe ich wieder um und fahre auf der CR56 weiter.

CR56, New Mexico CR56, New Mexico
CR56, New Mexico
CR56, New Mexico CR56, New Mexico
CR56, New Mexico

Auch wenn diese Backroad einen Namen hat, darf man nicht erwarten, eine gute Piste vorzufinden. Stellenweise kommt man hier nur mit weniger als 15km/h voran, sofern man etwas Rücksicht auf seinen Wagen nimmt.

La Bajada Trail, New Mexico La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico

Schließlich komme ich am „La Bajada Trail” an. Auf diesem Trail sind früher die Leute gereist, bevor die Interstate auf der anderen Seite des Rio Grande gebaut wurde. Der Trail führt von dem Hochplateau in die tiefer gelegene Ebene. Die Steigung war hier teilweise so steil, dass die Leute mit ihren alten Ford T–Modell diese nur im Rückwärtsgang bezwingen konnten!

Heute ist dies nur noch ein 4WD Trail. Es gibt auch hier zwei Wege. Einen sanfteren, der etwas weiter im Norden führt, und einen deutlich anspruchsvolleren, der dem ursprünglichen Weg folgt. Da ich annehme, dass Pike auch den alten Weg gefolgt ist, fahre ich die südliche Route, ohne zu ahnen, auf was ich mich da einlassen würde.

Zuerst geht die Strecke ganz normal los. Je näher man aber dem Abbruch kommt, desto mehr der Lavasteine ragen aus dem Boden und man ist gezwungen, teilweise deutlich unter 5km/h zu fahren. Plötzlich stehe ich vor einem ziemlichen steilen und felsigen Weg nach unten: Der „Old La Bajada Trail”!

Hier kommen mir ernsthafte Zweifel, ob ich das mit meinem Wagen schaffe. Die Steigung ist schon extrem, verglichen mit dem, was ich bisher gefahren bin. Die Felsen auf dem Trail sind teilweise so hoch, dass ich mit Sicherheit mehr als einmal aufliegen werde. Nach ein paar Minuten überlegen, entschließe ich mich doch, es zu riskieren!

La Bajada Trail, New Mexico La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico

Ich lege meinen Vierradantrieb mit Geländeuntersetzung und Sperre ein, dann geht es im Schritttempo los. Normalerweise braucht man mit der Untersetzung keine Bremsen. Doch hier ist es so steil, dass ich, trotz allem, die meiste Zeit auf der Bremse stehe und von einem Felsen zum nächsten rutsche. Ein paar mal kracht es bedenklich, wie ich hinten auf den Felsen aufliege. Wie sich herausstellt, bin ich mit meinem Nummernschild und ein paar mal mit der Tankverkleidung auf den Felsen aufgesessen.

Auf halbem Weg von diesem extremen Teil liegt ein größerer Felsen, an dem ich nicht so ohne weiteres vorbei kommen werde. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als den aus dem Weg zu rollen. Nachdem ich das Hindernis auf die Seite gerollt habe, sehe ich, dass ich mich glatt an dem Felsen geschnitten habe, ohne es zu bemerken. Erstaunlich wie scharfkantig diese Felsen sind! Da bin ich ja echt gespannt, ob meine Reifen das überstehen.

Es geht weiter, bis sich die Steigung wieder etwas normalisiert und die Felsen weniger werden. Dann steige ich aus und begutachte meine Reifen. Und tatsächlich: Am linken Hinterreifen habe ich mir auf der Seite eine ganze Ecke herausgeschnitten. Zum Glück ging es nur bis zur Karkasse und ich verliere keine Luft. Aber ich muss schauen, dass ich hier wieder etwas Gummi darauf bringe. Sonst ist beim nächsten Kontakt mit einem Stein hier wirklich ein Loch im Reifen…

La Bajada Trail, New Mexico La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico

Das letzte Stück bis ins Tal geht dann recht problemlos. Die Steigung ist zwar immer noch recht anspruchsvoll und auch die Straße würde ich eher unter „rau” einstufen. Aber es ist nichts im Vergleich zu dem obersten Stück! Die ersten 30 Meter Höhenunterschied waren die schlimmsten. Dafür wird man mit einer gigantischen Aussicht belohnt. Man überblickt eine riesige Ebene und in weiter Entfernung sieht man erst wieder Berge.

La Bajada Trail, New Mexico La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico La Bajada Trail, New Mexico
La Bajada Trail, New Mexico

Unten angekommen überprüfe ich noch einmal meine Reifen. Aber es sieht soweit ganz gut aus. Zwar haben auch meine anderen Reifen ein paar Schnitte abbekommen, aber bis auf den linken Hinterreifen ist soweit alles in Ordnung.

Highway 16, New Mexico Highway 16, New Mexico
Highway 16, New Mexico
Highway 16, New Mexico Highway 16, New Mexico
Highway 16, New Mexico

Ich plane, auf den Backroads nach Santa Domingo zu fahren, wo Pike am 5. März übernachtet hatte. Doch ein Zaun versperrt mir auch hier wieder den Weg. So fahre ich auf dem Highway 16 bis zum Rio Grande und auf dem Highway 22 bis zur Abzweigung zum Santa Domingo Pueblo.

Ich hatte gehört, dass man manche Pueblos besuchen kann und ich wollte einfach hier mein Glück versuchen. Doch ich finde dort nichts, was auf eine Führung hinweist. Und plötzlich stehe ich mitten im Pueblobereich, in dem ein Warnschild darauf hinweist, dass Filmen und Fotografieren verboten ist.

BIA84, New Mexico BIA84, New Mexico
BIA84, New Mexico

Also mache ich kehrt und fahre entlang dem Ufer des Rio Grande auf der BIA84 zum San Felipe Pueblo. Auch dort sehe ich nichts, was nach Führung aussieht und so erreiche ich den Highway 313.

Coronado State Monument, New Mexico Coronado State Monument, New Mexico
Coronado State Monument, New Mexico
Coronado State Monument, New Mexico Coronado State Monument, New Mexico
Coronado State Monument, New Mexico
Coronado State Monument, New Mexico Coronado State Monument, New Mexico
Coronado State Monument, New Mexico
Coronado State Monument, New Mexico Coronado State Monument, New Mexico
Coronado State Monument, New Mexico
Coronado State Monument, New Mexico Coronado State Monument, New Mexico
Coronado State Monument, New Mexico
Sandia Berge, Coronado State Monument, New Mexico Sandia Berge, Coronado State Monument, New Mexico
Sandia Berge, Coronado State Monument, New Mexico
Rio Grande, Coronado State Monument, New Mexico Rio Grande, Coronado State Monument, New Mexico
Rio Grande, Coronado State Monument, New Mexico

Auf dem geht es bis zum Highway 550, der mich zum Coronado State Monument bringt. Dies sind die Ruinen eines alten Pueblos, die man besuchen kann. Die 3 Dollar Eintritt sind wirklich angemessen und das Ganze einen Besuch wert. Ich sehe mir die alten Ruinen an und bekomme noch einen schönen Ausblick auf die Sandia Mountains und den Rio Grande. Als aber ein Bus ankommt, suche ich ziemlich schnell das Weite…

Ich fahre weiter auf dem Highway 313 nach Albuquerque. Dann geht es auf dem Highway 47 bis zum heutigen Tagesziel: Dem Motel 6 in Albuquerque. Doch wegen dem Balloon Festival ist alles ausgebucht und so versuche ich mein Glück am nahe gelegenen Super 8. Doch auch dieses ist bereits restlos ausgebucht. Aber die Dame am Empfang bietet an, eines der beiden anderen Super 8 anzurufen. Vielleicht haben die noch ein Zimmer frei.

Und tatsächlich, das Super 8 im Osten hat noch Zimmer. Leider hängt sie so schnell wieder ein, dass ich keine Gelegenheit habe sie zu bitten, gleich auf meine Karte zu reservieren. Kein Problem, sie ruft sofort wieder an und macht die Reservierung für mich. Das nenne ich Service! Da habe ich in anderen Super 8 Motels schon anderes erlebt. Am schlimmsten war das Super 8 in Prairie Du Chien, dessen Empfangsdame an Unhöflichkeit kaum zu überbieten war…

Ich bekomme sogar noch eine Wegbeschreibung zum anderen Super 8. Wie ich dort ankomme, ist auch alles bereits vorbereitet. Um kurz nach drei Uhr habe ich mein Zimmer, dieses mal im dritten Stock — mit Lift! Ich gehe als erstes meine Aufnahmen des Tages durch.

Plötzlich höre ich, wie es anfängt zu regnen. Als ich zum Fenster hinaussehe, blicke ich direkt in einen Wolkenbruch. Na, so spare ich mir die Waschstraße für mein eingeschlammtes Auto!

Dann suche ich im Telefonbuch wieder mein Outback Steakhouse. Zu meiner Freude sehe ich, dass es auch hier eines gibt! Von meinem ursprünglich geplanten Motel wäre es auch gar nicht so weit weg gewesen. Aber von hier aus fahre ich doch eine halbe Stunde. Es liegt auf dem Weg Richtung Festival und so sehe ich bei der Hinfahrt das Feuerwerk, das hier jeden Abend gezündet wird.

Im Steakhouse angekommen bestelle ich mir mein übliches 12 ounce Outback Special, das wieder hervorragend ist. Um kurz vor neun bezahle ich und mache mich auf den Rückweg zum Motel. Doch nachdem ich das Auto angelassen habe, kommt die böse Überraschung: Der Lüfter ist jetzt endgültig hinüber…

  • Besichtigungen
  • Coronado State Monument (Eintritt $3)
  • Allgemein
  • Frühstück: Denny’s, Santa Fé
  • Abendessen: Outback Steakhouse, Albuquerque
  • Motel: Super 8, Albuquerque
  • Tagesetappe: 147 Meilen