Robert Stuart Trail 1812 — 1813

13. Tag: 24. August 2007 Bozeman — Richland

In der Früh sind es heute nur ein paar Grad plus! Wieder frage ich nach einem netten Lokal für mein Frühstück. Doch leider finde ich es nicht. Nachdem ich ein paar Mal die Hauptstraße auf und ab gefahren bin, lande ich im Nova Cafe. Der Laden geht fast schon in die Punk Rock Richtung und die Bedienung ist gepierct und tätowiert. Das Cafe ist ziemlich voll, aber ich habe gerade ein kleine Lücke erwischt. Nach mir brechen sie regelrecht herein.

Nachdem ich gezahlt habe, fahre ich noch einmal in den Wal–Mart um „Fishing in the Dark” von der Nitty Gritty Dirt Band zu suchen. Aber ich habe leider nichts gefunden. Auch keinen Ölfilter, den ich zum nächsten Ölwechsel mitbringen wollte, damit die mir einen vernünftigen reinschrauben. Aber dafür habe ich ein Mikrofasertuch zum Reinigen meines Objektivs gefunden. Wenigstens etwas!

Leider ist vor der Kasse eine ewige Schlange. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass beim Wal–Mart mittlerweile deutlich weniger Leute arbeiten als früher. Und damit hat natürlich auch die Qualität des Services deutlich abgenommen…

Interstate 90, Montana Interstate 90, Montana
Interstate 90, Montana
Interstate 90, Montana Interstate 90, Montana
Interstate 90, Montana

Um zehn Uhr bezahle ich und fahre zum Tanken. Eine viertel Stunde später geht es jetzt auf zur letzten Etappe nach Richland in Washington. Das Wetter ist sonnig und es wird schnell warm.

Interstate 90, Montana Interstate 90, Montana
Interstate 90, Montana

Es geht wieder einmal über den Continental Divide. Ab hier fließen alle Flüsse zum Pazifik.

Bei Butte vereinigt sich die Interstate 90 kurz mit der Interstate 15, um sie aber bald darauf wieder zu verlassen.

Interstate 90, Montana Interstate 90, Montana
Interstate 90, Montana
Interstate 90, Staatsgrenze Montana & Idaho Interstate 90, Staatsgrenze Montana & Idaho
Interstate 90, Staatsgrenze Montana & Idaho

Kurz vor der Staatsgrenze von Idaho überspringt mein Tacho die 130k Meilen, was knapp 210Tkm sind. Das nebenstehende erste Bild zeigt die Gegend dazu. Dann geht es nach Idaho.

Interstate 90, Washington Interstate 90, Washington
Interstate 90, Washington
Interstate 90, Washington Interstate 90, Washington
Interstate 90, Washington

Nachdem ich die Staatsgrenze zu Washington überquert habe, sind es schon sehr warme 30°C — der Sommer hat mich endlich eingeholt! Nur um Spokane geht es dann erwartungsgemäß ganz schön zu.

Highway 395, Washington Highway 395, Washington
Highway 395, Washington

Aber auf dem großen Highway 395 nach Richland, der wie eine Interstate ausgebaut ist, wird es ziemlich leer. Leider zu leer, wie ich sehr bald feststellen muss. Auf einmal schießt ein Polizeiwagen regelrecht an mir vorbei und ich denke mir noch, verfolgt der jemanden?

Plötzlich legt er eine Vollbremsung hin, dass der Rauch aus den Radkästen aufsteigt. Ich fahre vorbei und er fährt kurz darauf wieder los. Zuerst bleibt er hinter dem Fahrzeug, das hinter mir fährt. Dann setzt er sich zwischen uns. Schließlich schaltet er seine Lichter ein (nur innen, oben hatte er keine drauf) und fordert mich zum Halten auf!

Als erstes will er die Papiere sehen, also Ausweis, Zulassung, Führerschein. Dann geht er zu seinem Fahrzeug und überprüft alles. Nachdem alles okay ist, erklärt er mir, warum er mich angehalten hat: Ich brauche Spritzschutzlappen an diesem Fahrzeug!

Dann lässt er mich wieder ziehen. Schnell wird mir klar, dass er mich einfach nur kontrollieren wollte und deshalb einen Grund gesucht hat, mich anhalten zu können. Schließlich dürfen die Polizei in den USA einen nicht grundlos anhalten. Also denke ich mir, dass ich mir den Stress mit Umbau unterwegs nicht antun werde. Zumal ich morgen eh schon aus dem Staat heraußen bin. Die würden beim Offroaden sowieso nicht lange überleben…

Highway 395, Pasco, Washington Highway 395, Pasco, Washington
Highway 395, Pasco, Washington

Ich fahre weiter und erreiche Pasco. Dann geht es auf den Highway 240 und ich habe ein echtes Déjà–Vu Erlebnis zu meinem Urlaub von 1999: Als ich damals auf meinem Lewis und Clark Trail genau auf dem gleichen Highway zum Motel gefahren bin, hat es dort auch einen Unfall gegeben mit einem Geländewagen, der sich überschlagen hatte. Damals war es ein Explorer, dieses Mal ein Toyota!

Schließlich komme ich doch noch in meinem Motel 6 in Richland an und bekomme sogar noch ein Zimmer im Erdgeschoss. Um 19 Uhr ist das nicht selbstverständlich. Leider habe ich kein Outback Steakhouse auf dem Weg gesehen. Aber ich bekomme eine so gute Wegbeschreibung, dass ich es auf Anhieb finde.

Um halb neun bezahle ich und fahre zurück zum Motel. Dort ist erst einmal Action angesagt, weil Feuerwehr und Polizei da sind. Zum Glück komme ich noch an mein Zimmer heran. Aber so richtig schlau werde ich nicht, was da los ist. Angeblich hätte eine junge Frau eine Scheibe eingeschlagen und die sitzt jetzt bereits im Polizeiwagen.

Ich gehe in mein Zimmer und höre mir eine CD an, gehe aber bald ins Bett. Schließlich habe ich seit ein paar Tagen leichtes Halsweh und ich möchte nicht, dass es schlimmer wird. Vermutlich habe ich es wegen den ganzen Klimaanlagen und der Kälte. Ich musste im Regen auch oft mit Klima fahren, damit mir die Scheiben nicht beschlagen…

Auf jeden Fall geht morgen der eigentlich Trail los. Normalerweise wäre der Start ja in Astoria. Aber da hätte mir die Zeit nicht mehr gereicht für die gesamte Tour. Also habe ich die Tour um den Teil gekürzt, den ich bereits letztes Jahr gefahren bin.

  • Besichtigungen
  • Allgemein
  • Frühstück: Nova Cafe, Bozeman
  • Abendessen: Outback Steakhouse, Richland
  • Motel: Motel 6, Richland
  • Tagesetappe: 549 Meilen