Unimog U1550 Expeditionsfahrzeug — Kofferaufbau

Neuaufbau

Erster Entwurf Alurahmen Erster Entwurf Alurahmen
Erster Entwurf Alurahmen

Zuerst habe ich mir viele Gedanken gemacht, wie ich eine Küchenarbeitsplatte möglichst leicht bauen kann. Ich habe mehrere Alurahmen gebaut, um zu sehen, was möglich ist. Ich wollte den Rahmen dann mit dünnen Aluplatten versehen und den Zwischenraum mit Bauschaum auffüllen. Aber das ist schwierig ohne Hohlräume zu schaffen. Schließlich habe ich diesen Ansatz nach etlichen Tagen Arbeit und Überlegen verworfen.

Pappelsperrholz Träger Pappelsperrholz Träger
Pappelsperrholz Träger
Aluminium Schutz Oberseite Aluminium Schutz Oberseite
Aluminium Schutz Oberseite
Aluminium Rahmen Unterseite Aluminium Rahmen Unterseite
Aluminium Rahmen Unterseite
Aluminium Rahmen Oberseite Aluminium Rahmen Oberseite
Aluminium Rahmen Oberseite
Abgerundete Rahmenecken Abgerundete Rahmenecken
Abgerundete Rahmenecken

Der nächste Ansatz war, einen Kern mit leichtem Pappelsperrholz aufzubauen und den mit einem Aluminiumrahmen einzufassen. Das Holz habe ich vorher noch gegen Feuchtigkeit imprägniert. Damit es atmen kann lasse ich die Unterseite offen. Schließlich ist von der Seite keine Belastung oder direkte Wassereinwirkung zu erwarten. Die Ecken des Alurahmens habe ich im Hinblick auf meine empfindlichen Hüften abgerundet. Das Gesamtgewicht kann sich mit 3.4kg sehen lassen!

Zug– Kapp– und Gehrungssäge Zug– Kapp– und Gehrungssäge
Zug– Kapp– und Gehrungssäge
Rahmenbau Rahmenbau
Rahmenbau
Rahmenbau Rahmenbau
Rahmenbau

Als nächstes geht es an den Rahmenbau. Hierzu habe ich mich nach anfänglichen Versuchen mit meiner Stichsäge schließlich zu einer Zug–, Kapp– und Gehrungssäge durchgerungen. Dies war eine meiner besten Investitionen! So ging der Rahmenbau recht flott von der Hand und innerhalb von zwei Tagen war die Tischplatte mitsamt Unterbau fertig. Zur Verbindung verwende ich Sika 260N Kleber. Das Zeug klebt nach einer gewissen Aushärtungszeit und etwas Vorbehandlung wie die Hölle und ich schwäche das Material nicht durch irgendwelche Bohrungen für Schrauben oder Nieten.

Spülbecken paßt! Spülbecken paßt!
Spülbecken paßt!
Seitenverkleidung Seitenverkleidung
Seitenverkleidung
Stabilisierung Rückseite Stabilisierung Rückseite
Stabilisierung Rückseite

Jetzt kommt der spannende Moment mit dem Einsetzen des Spülbeckens — und es passt! Dann geht es an die Seitenverkleidungen. Auch hier setze ich dünne Aluplatten ein, die ich auf den Rahmen verklebe. Dadurch wird alles ausreichend stabil. Zur weiteren Stabilisierung klebe ich auf der Rückseite eine Verstrebung ein. Langsam wird’s!

Küchenarbeitsplatte foliert Küchenarbeitsplatte foliert
Küchenarbeitsplatte foliert
Küchenarbeitsplatte foliert mit Spüle Küchenarbeitsplatte foliert mit Spüle
Küchenarbeitsplatte foliert mit Spüle
Küchenspüle Testlauf Küchenspüle Testlauf
Küchenspüle Testlauf
Küchenspüle Seite foliert Küchenspüle Seite foliert
Küchenspüle Seite foliert

Nun geht es ans Folieren. Wenn man genau hinsieht, merkt man, dass ich noch viel üben muss. Aber für den ersten Versuch sieht es gar nicht mal schlecht aus mit dem Steinlook. Auch die Spüle sieht gut aus. Dann mache ich einen Testlauf und schließe meine billige China–Druckpumpe an und hole mir Wasser aus dem Kanister. Leider ist das Chinateil nicht ganz dicht zu bekommen, weil es einfach nur Schrott konstruiert ist. Aber es war ein Versuch. Zumindest funktioniert der Rest ganz gut. Auch mein elektrisch beheizter Wasserhahn, wobei da die Temperatur über die durchlaufende Wassermenge reguliert wird. Der heizt einfach permanent mit 3kW, wenn man das Warmwasser aufdreht. Aber zumindest ist die Heizleistung fürs Spülwasser ausreichend, was ich testen wollte. Zum Schluss klebe ich noch eine Holzfolie auf die Seite, was prompt schief geht. Ich verziehe die Folie leicht und schon bekomme ich eine Falte. Aber da es eh nur ein Test ist lasse ich es wie es ist und lerne einfach daraus, wenn ich die endgültige Version für den Unimog baue.

Testlauf neue Küche Testlauf neue Küche
Testlauf neue Küche

Schließlich habe ich noch ein paar Kanister gekauft um den Tank im Unimog zu entleeren. Dann baue ich noch schnell ein Holzgestell um alles etwas sicherer aufzubauen für meinen längeren Testlauf. Auch war es langsam an der Zeit, sich einen Kühlschrank zuzulegen und diesen zu erproben. Dieser würde dann ebenfalls in den Unimog kommen.

Bauschaum entfernt Bauschaum entfernt
Bauschaum entfernt
Bauschaum entfernt Bauschaum entfernt
Bauschaum entfernt
Löcher im Koffer füllen Löcher im Koffer füllen
Löcher im Koffer füllen
Löcher im Koffer mit XPS füllen Löcher im Koffer mit XPS füllen
Löcher im Koffer mit XPS füllen
Glasfaser im Koffer verschleifen Glasfaser im Koffer verschleifen
Glasfaser im Koffer verschleifen
Alle Löcher im Koffer verschlossen Alle Löcher im Koffer verschlossen
Alle Löcher im Koffer verschlossen

Fast ein Jahr später geht es endlich mit der Planung des Neuaufbaus los. Doch vorher entferne ich noch sämtlichen Bauschaum, um die verschlossenen Löcher vernünftig zu verschließen. Hierzu säge ich mir passende Teile aus XPS Platten und klebe diese dann mit Bauschaum ein. Darüber dann eine GFK Matte, sauber verschleifen, und die Oberfläche sollte wieder ausreichend stabil sein.

Neue Stauklappendämpfer Neue Stauklappendämpfer
Neue Stauklappendämpfer

Zwischendurch probiere ich noch meine neuen Dämpfer für die Stauklappen aus. Zum einen verteilen die das Gewicht jetzt auf beide Seiten (im Gegensatz zur Kette vorher), zum anderen halten sie die Klappen auch geschlossen, falls mal das Schloss defekt sein sollte. Das sieht doch mal gut aus!

Jetzt wäre eigentlich der Koffer für den Neuaufbau bereit. Doch nach langem Überlegen und viel investierter Arbeit habe ich mich doch entschlossen, den Koffer aufzugeben. Ich sehe keine realistische Chance reisefertig unter 7.5t zu bleiben. Außerdem ist der Koffer extrem kurz. Da ich den langen Radstand am Fahrzeug habe, kann ich problemlos einen Koffer darauf bauen, der einen halben Meter länger ist. Das macht sehr viel aus! Deshalb habe ich im März 2020 den Bau eines neuen Koffers beauftragt. Das wirft mich zeitlich und finanziell extrem zurück, aber es ist für mein Vorhaben die richtige Entscheidung!